Erklärung der DGB-Region Nordhessen

Nach einem langen Corona Winter und nach fast 5 Monaten Lockdown steht uns vermutlich allen der Sinn nach Frühling und nach einem Exit aus dieser Situation. Die Bekämpfung der Corona-Pandemie ist und bleibt eine massive gesellschaftliche Herausforderung. Politische Maßnahme dazu kritisch zu diskutieren, ist unabdingbar! Auch der DGB adressiert seit der ersten Stunde der Pandemie deutliche Kritik an konkreten politischen Entscheidungen und dem „Corona Management“ politisch Verantwortlicher.

Die Bewegung der Querdenker nutzt und missbraucht berechtigte Sorgen und Existenzängste, den „Coronafrust“ vieler Menschen, um eigene Interessen voranzustellen. Sie liefert keine Antworten; sie trägt nichts zur konkreten Verbesserung der gesellschaftlichen Situation sowie der vieler Menschen konkret bei. Im Gegenteil. Sie redet COVID-19-Pandemie und ihre Gefahren klein oder leugnet diese.

Wir sagen: Wer gegen Masken und andere Schutzmaßnahmen demonstriert und erkennbar die Nichteinhaltung geltender Regeln praktiziert oder gutheißt, handelt zutiefst egoistisch! Im Kampf am Ende nur für eigene Freiheiten; echt unsolidarisch. Und der gefährdet bewusst andere.

Wir vertreten u.a. medizinische Fachkräfte, die auf Intensivstationen bis an ihr physisches und psychisches Limit arbeiten. Und darüber hinaus. Wir vertreten Polizist*innen, die auf Querdenker-Demos (gegenwärtig weitgehend ohne Impfschutz) bewusst angegangen, ggf. angespuckt werden. Wir vertreten Erzieher*innen und Lehrkräfte in Kitas und Schulen, die seit einem Jahr unter Pandemiebedingungen arbeiten und nach wie vor ohne echten Gesundheitsschutz weiter täglich ihr Bestes geben. Wir vertreten so viele, denen in Homeoffice mit Homeschooling, als Kulturschaffende ohne Möglichkeit zu agieren oder als Beschäftigte in der Gastronomie mit einem Kurzarbeitergeld, das zum Leben kaum reicht, echt die Puste ausgeht!

Kurz: Wir haben kein Verständnis für Corona leugnende Positionen; schon gar nicht für Corona leugnendes Verhalten!

Wir wenden uns klar gegen rechtsextreme, antisemitische, diskriminierende oder menschenverachtende Tendenzen, Statements oder Symbole!

Auch wenn sich die freien Bürger Kassel von offen rechtsextremen und rassistischen Position für Samstag distanzieren, so bleiben unsere Einschätzung: diese waren und sind im Kontext der Querdenkerbewegung erkennbar! Inakzeptabel!

Wir sagen: Solidarität ist Zukunft! Solidarität ist auch Respekt gegenüber anderen und z.B. deren Recht auf körperliche Unversehrtheit. Dafür stehen wir.

Jenny Huschke, DGB-Regionsgeschäftsführerin