Esther Bejarano ging durch die Hölle von Auschwitz und Ravensbrück. Ihre Kinder konnten und können den ungebrochenen Antisemitismus in der bundesdeutschen Mehrheitsgesellschaft am eigenen Leibe spüren.
Die Microphone Mafia kommt aus dem Kölner Arbeiterviertel. Ihre Mitglieder werden zeitlebens mit Rassismus konfrontiert. Sie rappen auf türkisch, neapolitanisch und Kölsch. Seit vielen Jahren treten Esther Bejarano und die Microphone Mafia zusammen auf. Sie singen Lieder in jiddischer Sprache, die in den Ghettos und KZs entstanden sind. Darin drückt sich Esther Bejaranos Herkunft, Geschichte und Selbstverständnis als Jüdin aus. Und sie beschäftigen sich mit der Gegenwart: Mit Ausgrenzung, Rassismus, Gewalt und Krieg. Es ist ein ungewöhnliches künstlerisches Projekt, in dem musikalische Widersprüche harmonisch in Einklang gebracht werden.
Esther Bejarano und die Microphone Mafia bedienen ein breites Spektrum: vom jüdischen Lied über die Mischung mit Rap bis hin zu ungewohnten Arrangements und einem interessanten Sprachenmix. Sie wissen durch eine neue Vielfalt von Instrumenten, musikalischen und textlichen Einflüssen wie Brecht, Nazim Hikmet, Cem Karaca, Boris Vian u.v.m. zu überzeugen.
Am 9. November 2018 jährt sich die Reichspogromnacht zum 80. Mal. In Kassel begann sie bereits zwei Tage zuvor am 7. November 1938. Wir erinnern mit diesem Konzert an schreckliche Übergriffe, die Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden. Und wir ermutigen all diejenigen, die sich heute Antisemitismus, Unrecht und rechter Hetze entgegenstellen.
mehr Infos unter www.nordhessen.dgb.de