Nein zum Querdenker- und Verschwörungsaufmarsch in Kassel am 20. März

Unter dem wohlklingenden Titel „Weltweite Demonstration für Freiheit, Frieden und Demokratie“ ruft eine Gruppe „Freie Bürger Kassel“, die aber ihre Kontaktadresse in Fulda haben“, am Samstag, den 20. März 2021 zu einer „Großdemonstration“ gegen die Corona-Maßnahmen der Bundes- und Landesregierungen auf. Man plant eine Kundgebung in der Karlsaue mit anschließendem Aufzug durch die Stadt. In einem Interview mit sich selbst verkündeten die Anmelder, dass sie angeblich 17.500 Menschen erwarten. So rufen einzelne Querdenker-Gruppen nach Kassel auf. Gleichzeitig werden auf dem Social media-Kanal täglich „Erfolgsmeldungen“ gepostet, die suggerieren sollen, als ginge es tatsächlich um eine „weltweite“ Bewegung.

Man könnte dies als Größenwahn abtun. Die Organisationen im „Bündnis gegen rechts“ sehen jedoch in solchen Corona-Leugner-Aktionen einen Angriff auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt. Die Corona-Leugner selbst widerlegten schon mehrfach ihre Behauptung, sie ständen für Freiheit und Demokratie, durch ihr gesundheitsgefährdendes Verhalten und die geäußerten Thesen. Am Samstag zeigten sie bei ihren Aufmärschen u.a. in Dresden, dass sie auch vor Gewalt gegen Journalisten und Polizei nicht halt machen. Bei früheren Auftritten dieser Gruppen verbanden sich in ihren Reden Verschwörungstheorien, rassistische und antisemitische Stereotype selbst mit Geschichtsverfälschung („Jana aus Kassel“, die sich für Sophie Scholl hält).

Wir erwarten von der Stadtverwaltung, dass sie gegenüber den Anmeldern nicht nur die Corona bedingten Hygieneauflagen formuliert, sondern auch dafür Sorge trägt, dass diese eingehalten werden. Wir wissen, dass frühere Massenaufmärsche von Corona-Leugnern dazu beigetragen haben, die Infektionszahlen nach oben zu treiben.

Gleichzeitig wollen wir als Bündnis gegen rechts mit einer Corona-konformen öffentlichen Aktion am 20. März 2021 ab 11:00 h auf dem Opernplatz deutlich machen, dass in unserer Stadt kein Platz ist für Rassismus und Verschwörungstheorien.

Das Verwaltungsgericht hat am Donnerstag die Allgemeinverfügung der Stadt Kassel zurückgewiesen. Wir gehen daher davon aus, dass unsere Kundgebung – unter den bekannten Corona-Bedingungen – stattfinden kann. Kommt möglichst mit Fahrrädern, da die KVG bereits vorsorglich Einschränungen ihres Betriebes angekündigt hat.

Weitere Details folgen in den kommenden Tagen auf dieser Internetseite.