„Wir sind mehr!“

Wenn dieser Spruch aus der antifaschistischen Bewegung eine Berechtigung hat, dann bei der Aktion gegen die Auftaktkundgebung der AfD zum Landtagswahlkampf am 17. September 2018 in Kassel.

Selbst der Polizeisprecher bilanzierte: Etwa 80 AfD-Anhängern standen 2500 Nazigegner gegenüber. Die Bilderstrecke der Lokalzeitung, darunter die Aufnahme vom Dach des Kaufhofes dokumentieren eindrucksvoll das verlorene Häuflein der AfD, die Deutschland-Fahnen und eine Israel-Fahne auf einem leeren, von der Polizei abgesperrten Kundgebungsgelände auf dem Opernplatz schwenkten, und die dichtgedrängte Menge der Nazigegner auf der Oberen Königstraße.

Aufgerufen hatten das Bündnis gegen Rechts und ihre verschiedenen Organisationen sowie der AStA der Universität zu jeweils eigenen Aktionen. Faktisch gab es jedoch keinen Unterschied.

Auch bei den Kundgebungsrednern, unter ihnen die Regionsvorsitzende des DGB Nordhessen, wurden zwar verschiedene politische Haltungen angesprochen, aber die Gemeinsamkeit des Handelns war für alle sichtbar.

Beeindruckend war die Verschiedenheit der Transparente und Organisationsfahnen wie auch die selbstgebastelten Pappschilder mit kreativen Parolen gegen Rassismus und rechte Hetze. Es war ein buntes Bild, viele Gewerkschafter, sehr viele junge Leute und Menschen unterschiedlicher Herkunft, die alle für ein buntes Kassel eintraten und gegen Rassismus sowie rechte Hetze protestierten.

Ein Redner brachte das gemeinsame Denken auf den Punkt: „Die Rassisten und Rechtspopulisten dürfen auch in Kassel nicht durchkommen!“