Kassel bleibt sichtbar und hörbar gegen Rechts!

Da angesichts der Ausgangsbeschränkungen keine öffentlichen Versammlungen und andere demonstrative Formen möglich sind, konnten verschiedene traditionelle Gedenk- und Erinnerungsveranstaltungen nicht stattfinden. Antifaschistische und antirassistische Initiativen mussten sich mit kreativen Formen Gehör bzw. Aufmerksamkeit verschaffen.

Tatsächlich gelang es, an verschiedene historische Ereignisse zu erinnern und politische Themen in der öffentlichen Wahrnehmung zu halten. Einige Beispiele:

Ende März führte die VVN-BdA eine symbolische Kranzniederlegung am Mahnmal für die ermordeten italienischen Zwangsarbeiter am Bahnhof Wilhelmshöhe durch. Gleichzeitig veröffentlichte die Organisation auf ihrer Homepage mittlerweile zehn Beiträge, die an das Kriegsende und die Befreiung der Stadt vor 75 Jahren aus der Sicht der Antifaschisten erinnern.

Die Fahnen der VVN-BdA, der italienischen ANPI und der antifaschistischen Dachorganisation FIR am Gedenkstein für di ermordeten Zwangsarbeiter

Die Initiative 6. April rief zu einem virtuellen Erinnern mit Bannern und Fotos anlässlich des Jahrestages der Ermordung von Halit Yozgat auf.

Das Netzwerk „Seebrücke“ markierte mit farbigen Fußabdrücken und Schuhen an der Rathaustreppe und in anderen Teilen des öffentlichen Raums ihren Protest gegen die menschenunwürdige Lebenssituation von Flüchtlingen in den griechischen Auffanglagern an der EU-Außengrenze

Die Initiative „Nach dem Rechten sehen“ richtete mehrere Podcasts ein, in denen antifaschistische und antirassistische Themen über das Internet präsentiert werden.

Auch das Freie Radio und der offene Kanal bemühen sich mit ihren Programmangeboten, antifaschistische und antirassistische Themenstellungen zu präsentieren.

Die Zivilgesellschaft Kassels und ihre Akteure zeigen also trotz Corona-Einschränkungen politisches Profil gegen Rechts!